Die Huthi-Rebellen

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Klasse 12

Autor lisaurus

Veröffentlicht am 20.05.2018

Schlagwörter

Huthis Houthis Jemen Konflikt Rebellen Krieg

Zusammenfassung

Dieses Referat beschäftigt sich mit der politschen Gruppierung namens Huthis, auch bekannt als Ansarallah. Es wird darauf eingegangen, welche Ideologie sie verfolgen und welche Überzeugungen sie vertreten. Außerdem wird diskutiert in welcher Verbindung die Gruppierung zum Iran steht.

Die Huthi-Rebellen

Die Huthis, die sich offiziell anṣār allāh (zu Deutsch: Helfer Gottes) nennen, sind Zaiditen. Die Zaidīya ist ein Zweig der Schia, dem ca. 30% der jemenitischen Schiiten angehören. Namensgeber der Glaubensgemeinschaft ist Zaid ibn ʿAlī, den die Zaiditen im Gegensatz zu den restlichen Schiiten anstelle seines Bruders Muhammad al-Baqir als rechtmäßigen fünften Imam anerkennen. Eines der wichtigsten Kennzeichen der Zaidīya ist ihre Imamatstheorie, die besagt, dass das Imamat ausschließlich Nachkommen des Propheten Muhammads vorbehalten ist. An seine Herrschaft gelangt dieser Imam jedoch nicht aufgrund seiner Abstammung, sondern durch Durchsetzung mit Waffengewalt. Einmal an der Macht, sollte der Imam nach den Regeln des Koran herrschen. Das zaiditischen Imamat dauerte im Jemen über 1000 Jahre an, von der Mitte des achten Jahrhunderts bis 1962.

Die Huthis glauben deshalb, dass der Jemen von einem Mann regiert werden sollte, der dem richtigen Glauben folgt und seine Herrschaft militärisch sichern kann. Sie stellten sich gegen den damaligen Präsidenten Ali Abdullah Saleh, da dieser ihrer Meinung nach kein Recht hatte, ihr Land zu regieren. Obwohl Saleh selbst Zaidit war, behaupteten die Huthis, dass er sunnitische Regierungsmitglieder bevorzuge und angeblich begonnen habe, wie ein Sunnit zu beten. Darüber hinaus habe er sich angeblich mit den USA verbündet, die die Huthis als ihre Feinde ansehen. Aufgrund dessen gingen die Huthis davon aus, dass Saleh vom Weg eines wahrhaftigen islamischen Führers abgekommen sei und seine Legitimität verloren habe. Sie glaubten, dass es ihre Aufgabe sei, dafür zu sorgen, dass ihr Land wieder von einem Mann des rechten Glaubens geführt wird.
Neben ihrer religiösen Überzeugung gehe es den Huthis vorwiegend um Gerechtigkeit. Im Jahr 2009 sagte al-Huthi:

„[The war] is part of the official discrimination, marginalisation and separation practised against us as a social group described by the authorities as a minority.“ Quelle: Al-Jazeera 2009

Die Entwicklungsgruppe der Vereinten Nationen (UNDG) stellte fest, dass die wirtschaftliche Entwicklung der Region um Saada, Amran und Hajja seit den 1970er Jahren tatsächlich auf systematische Weise vernachlässigt wurde und dies ein Grund für die Entstehung der Huthi-Bewegung sei.

Die anti-westliche Parole der Huthis „Gott ist groß. Tod den USA. Tod Israel. Verdammt seien die Juden. Sieg dem Islam.“ zeigt darüber hinaus deutlich, welche Ideologie sie verfolgen. Der Slogan ist in sämtlichen von den Huthis kontrollierten Gebieten präsent, sei es als Fahne an Hauswänden, auf Schildern oder als Graffiti.

Dieses Credo der Huthis soll seinen Ursprung im Iran haben. Die starken Ähnlichkeiten in der Rhetorik haben dazu geführt, dass die Huthis oft als eine vom Iran unterstützte schiitische Aufstandsgruppe betrachtet werden. Doch bis zum Ausbruch des Kriegs waren keine derartigen Verbindungen bekannt. Der Iran ist zwar ebenso schiitisch, jedoch sind die Iraner keine Anhänger der Zaidīya, sondern der Zwölfer-Schia. Die Spekulationen über eine Kooperation galten deshalb lange Zeit als überzogen und basierten nur auf spärlichen Beweisen. Die Umstände haben sich jedoch geändert. Mittlerweile lässt sich die Verbindung kaum noch leugnen. Angesichts der Tatsache, dass der Iran auch andere ausländische Akteure im Nahen Osten unterstützt, war es für die Huthis sinnvoll, eine Allianz mit der Islamischen Republik einzugehen, da sie zunehmend unter Druck gerieten und international isoliert wurden. Schon vor der Eroberung Sanaas soll der Iran die Rebellen mit Waffen, Geld und militärischer Ausbildung unterstützt haben. Im Jahr 2017 fand die US Navy schließlich ein unbemanntes mit Sprengstoff gefülltes Boot. Des Weiteren wurde beobachtet, dass die Huthis in den Besitz einer Panzerabwehrlenkwaffe gelangt sind, welche nicht Teil der Ausrüstung der jemenitischen Armee war, die jetzt von den Huthis kontrolliert wird. Ein Sprecher der arabischen Militärallianz zur Bekämpfung der Huthis sagte aus:

“We don’t lack information or evidence that the Iranians, by various means, are smuggling weapons into the area.” Quelle: Saul et al 2017

Trotz dieser Beweise weist der Iran die Vorwürfe von offizieller Seite noch immer zurück. Auch die Huthis leugnen weiterhin eine finanzielle und militärische Unterstützung seitens des Irans.

Quellenangaben
<ul> <li>Al-Jazeera (2009): &bdquo;Yemen rebels vow to continue fight.&ldquo; In: Al-Jazeera, 28.09.2009, <a rel="nofollow" href="https://www.aljazeera.com/news/middleeast/2009/09/2009927191230452203.html">https://www.aljazeera.com/news/middleeast/2009/09/2009927191230452203.html</a> [23.03.2018].</li> <li>Freeman, Jack (2009): &bdquo;The al Houthi Insurgency in the North of Yemen. An Analysis of the Shabab al Moumineen.&ldquo; In: Studies in Conflict &amp; Terrorism 32 (11), S. 1008&ndash;1019.</li> <li>Lenarz, Julie (2017): &bdquo;Who Are the Houthis and Why Do They Shout &lsquo;Death to America&rsquo;?&ldquo; In: The Tower Magazine, <a rel="nofollow" href="http://www.thetower.org/article/houthis/">http://www.thetower.org/article/houthis/</a>, [23.03.2018].</li> <li>Saul, Jonathan; Hafezi, Parisa; Georgy, Michael (2017): &bdquo;Exclusive: Iran steps up support for Houthis in Yemen&rsquo;s war - sources.&ldquo; In: Reuters, 21.03.2017, <a rel="nofollow" href="https://www.reuters.com/article/us-yemen-iran-houthis/exclusive-iran-steps-up-support-for-houthis-in-yemens-war-sources-idUSKBN16S22R">https://www.reuters.com/article/us-yemen-iran-houthis/exclusive-iran-steps-up-support-for-houthis-in-yemens-war-sources-idUSKBN16S22R</a>, [23.03.2018].</li> <li>Sch&auml;fer, Philip J. (2015): &bdquo;Saudi-Arabien: Identit&auml;t in Abgrenzung zur Schia? Der saudisch-sunnitische Sicherheitsdiskurs und die Konzeption eines schiitischen Feindbildes am Beispiel des Huthi- Konflikts.&ldquo; In: Zeitschrift f&uuml;r Au&szlig;en- und Sicherheitspolitik 8 (2), S. 221&ndash;241.</li> <li>UNDG &ndash; United Nations Development Group (2011): &bdquo;Common country assessment. Republic of Yemen.&ldquo; <a rel="nofollow" href="http://www.undp.org/content/dam/yemen/Leadership/Docs/">http://www.undp.org/content/dam/yemen/Leadership/Docs/</a> CCA_2011_Yemen.pdf [23.03.2018].</li> </ul>