Erörterung Demokratie

Fach Fach

Klasse 10

Autor joflo

Veröffentlicht am 07.09.2018

Schlagwörter

Erörterung

Zusammenfassung

Diese Erörterung befasst sich mit dem Thema Demokratie. Was sind die Vorteile der heutzutage so weit verbreiteten demokratischen Staatsform? Die Demokratie hat allerdings auch Gegner, was sind ihre Argumente?

Die ideale Staatsform ist nach der absoluten Mehrheit der Weltbevölkerung des 21. Jahrhunderts die Demokratie. Die Demokratie wurde bereits Jahrhunderte vor Christus von den alten Griechen erfunden. Aus diesem Grund wird Greenland auch die Wiege der Demokratie oder seltener auch demokratische Mutter genannt. Doch die eigentliche «Demokratisierung» der Welt begann erst in den letzten hundert bis zweihundert Jahren. Noch nie gab es prozentual so wenig Diktaturen beziehungsweise strikt geführte Erbmonarchien wie heute. Auch wenn es aktuell einige Ausreisser, wie beispielsweise die Türkei oder auch Venezuela gibt die im Gegensatz zu ihrer demokratischen Vergangenheit in eine autokratische Richtung hintendieren, so ist der generelle Welttrend hauptsächlich in der Demokratie zu sehen. Vor allem Anhänger von diktatorisch oder autokratisch geführten Regimes und einige Politikwissenschaftler sprechen sich allerdings gegen eine demokratische Staatsform aus. Sie schwören auf die Vorteile von Einparteiensystemen und Personen mit alleiniger Macht ohne konkrete Gewaltentrennung. Doch warum sind wir so für die Demokratie? Was sind die Vorteile der Demokratie und was für Nachteile sehen die Gegner?

Der grösste Vorteil der Demokratie ist das Mitbestimmungsrecht. Jeder volljährige Staatsbürger darf wählen und abstimmen gehen. Das heisst, dass sich niemand benachteiligt fühlen soll und jeder seine Meinung frei äussern kann. Demokratie bedeutet, dass der Wille der Mehrheit zählt. Das heisst es gibt keine reiche Minderheit im Lande, welche über den ganzen Rest der Bevölkerung bestimmen und verfügen kann. Die Demokratie wird deshalb auch generell als die fairste Staatsform angesehen. Sie ist gerecht und jeder Bürger steht auf dem gleichen Niveau egal welche Religion, Bildungsstand oder politische Ansichten er hat.

Ein weiterer klarer Vorteil ist die Verhinderung von Machtmissbrauch durch die Gewaltenteilung. Richtige Demokratien zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass eine korrekte Gewaltenteilung besteht. Das heisst Exekutive, Legislative und Judikative müssen zwingend unabhängig voneinander fungieren. So wird sichergestellt, dass niemand die absolute Kontrolle über die Demokratie hat.

Ein weiterer, weniger bekannter Vorteil der demokratischen Staatsform ist die internationale Anerkennung. Demokratien haben es viel einfacher in Internationale Vereinigungen, Unionen und Handelsabkommen involviert zu werden als Diktaturen. Auch Sanktionen gegen Diktaturen sind viel häufiger als gegen demokratisch geführte Staaten. Sanktionen sind «Strafen» für Waffen, Militärprogramme oder eben Menschenrechtsverletzungen, welche von der Organisation der Vereinigten Nationen (englisch: United Nations Organization) kurz UNO verhängt werden. Das Land, gegen welches die meisten und strengsten Sanktionen verhängt wurden, ist Nordkorea, das mit Abstand am autokratischsten geführte Land auf unserer Erde. Auch zum Beispiel gegen die Islamische Republik Iran oder Venezuela wurden Sanktionen verhängt, teilweise auch aufgrund von Menschenrechtsverletzungen. Die Islamische Republik Iran und Venezuela sind zwar keine klassischen Diktaturen, sie sind allerdings auch weit von der Demokratie entfernt, welche wir hierzulande jeden Tag erleben dürfen.

Auch wenn die Demokratie als Staatsform natürlich schlagkräftige Vorteile hat, haben die Gegner einige Gegenargumente.
Das grösste und bekannteste Gegenargument ist die Verlangsamung von allem. Betrachten wir dieses Argument beispielsweise anhand des Beispiels vom Bau eines neuen Flughafens. Dem alleinigen Herrscher eines autokratisch geführten Landes ist aufgefallen, das die Hauptstadt ein neuer Flughafen braucht. Je nach dem bestimmt er den Bau sofort oder holt noch die Bestätigung seiner Partei hinzu. Die Planung kann gleich am nächsten Tag stattfinden und nach der Planung kann bereits mit dem Bau begonnen werden, sodass der Flughafen in den nächsten paar Jahren eröffnet werden kann. In einem demokratisch geführten Land muss einmal eine Mehrheit der Politiker positiv gegenüber dem Bau gesinnt sein. Anschliessend muss noch die Mehrheit der Bevölkerung für den Bau gewonnen werden, welche für einen Bau sind. Die Planung und der Bau müssen transparent an private Unternehmen gegeben werden, wobei immer wieder Skandale auftreten, die es in Diktaturen gar nicht erst geben würde. Der Bau kann sich ausserdem durch Beschwerden der Bevölkerung oder Überregulierungen was beispielsweise die Brandschutzanlage betrifft weiter hinauszögern, sodass schlussendlich alles viel länger dauert und viel teurer wird als ursprünglich geplant, einfach weil alle mitreden und niemand ein Veto-Recht hat.

Das zweite Argument ist, dass bei einer Demokratie jeder mitreden und Mitstimmen kann, auch wenn er gar keine Ahnung davon hat. Die Entscheidungen werden der Öffentlichkeit anstelle von Experten überlassen was oft zu Verwirrungen und Entscheidungen mit negativen Folgen führen kann. Gesehen haben wir das zum Beispiel an der Abstimmung für oder gegen den Brexit im Vereinigten Königreich. Auch die Volkabstimmung zur Unternehmenssteuerreform III in der Schweiz, bei dem niemand von den Wählern so richtig wusste um was es überhaupt ging ist ein gutes Beispiel hierfür.
Natürlich hat die Demokratie auch einige Nachteile, aber meiner Meinung nach sind die Vorteile eindeutig überwiegend. Den Menschen in Demokratien geht es generell besser und es ist wichtig, dass jeder selbst bestimmen kann. Ich bin dafür, dass sich die Internationale Gemeinschaft eindeutig mehr für Demokratie in nicht-demokratischen Ländern einsetzt um die Lage vor Ort zu verbessern. Auch wenn eventuell Projekte in solchen Ländern schneller umgesetzt werden können, ist es fraglich ob sie immer im Sinne der Öffentlichkeit sein werden. Deshalb sollten wir uns in unserem Land glücklich schätzen, auch wenn sicherlich einige Dinge nicht so funktionieren wie sie eigentlich funktionieren sollten. Andere Leute in anderen Ländern haben teilweise viel schlimmere Probleme, welche sie persönlich auch viel stärker treffen.