Exportgeschäft - L/C

Fach Fach

Klasse 11

Autor DidSky

Veröffentlicht am 14.09.2018

Schlagwörter

L/C Exportgeschäft Dokumentenakkreditiv Vorteile Nachteile

Zusammenfassung

Dieses Referat behandelt die Risiken im Exportgeschäft und in Folge dessen geht es auf die Möglichkeiten der Zahlungssicherung ein. Eine Möglichkeit ist das Dokumentenakkreditiv, es wird, unter anderem, über die Vor- und Nachteile gesprochen.

Risiken im Exportgeschäft

Für ein global agierendes Unternehmen, dessen Umsatz stark vom Exportgeschäft abhängt, gibt es mehrere Risiken die das Geschäft beeinflussen können. Zum einen politische Risiken, dazu zählen sogenannte Embargos, dies sind Eingriffe von Staatsorganen in den Export und Import von Rohstoffen, Dienstleistungen und Waren. Ebenfalls können Revolutionen, das heißt grundlegende und nachhaltig strukturelle Wandlungen eines Landes, zu Problemen führen. Des Weiteren können Zahlungsverbote an Unternehmen verhängt werden, wodurch diese nicht mehr in der Lage sind ihre Verbindlichkeiten zu begleichen bzw. ihren Zahlungsversprechen nachzukommen. Neben den politischen Risiken gibt es auch wirtschaftliche Risiken, die nicht von den Handlungen des Staates, sondern von den Unternehmen selbst abhängig sind. Hier sind Faktoren wie die Gefahr einer schlechten Zahlungsmoral des Kunden zu berücksichtigen. Das Insolvenzrisiko sowie das Bonitätsrisiko zählen ebenso zu den wirtschaftlichen Risiken.

Möglichkeiten der Zahlungssicherung

Es gibt verschiedenste Möglichkeiten mit denen Unternehmen das Risiko des Zahlungsausfalls minimieren können. Weit verbreitet ist der Forderungsverkauf, auch Factoring oder Forfaitierung genannt. Garantien und Bürgschaften sind weitere Maßnahmen, ebenso wie die Vorauszahlung oder Anzahlung. Zusätzlich dient ein Kompensationsgeschäft der vollständigen oder teilweisen Verrechnung zwischen dem jeweiligen Export- und Importwert und ermöglicht eine Vorbeugung des Zahlungsrisikos. Zudem besteht die Möglichkeit eine Exportkreditversicherung, auch Ausfuhrrisikoversicherung genannt, abzuschließen, hierfür kann sowohl ein privater Kreditversicherer als auch eine staatliche Kreditversicherung genutzt werden.
Für exportorientierte Unternehmen, dessen Geschäft zu über 70 Prozent im Ausland liegt, lohnt sich insbesondere der Letter of Credit (L/C) (= Dokumentenakkreditiv).

Grundlage für die Akkreditivabwicklung (ERA 600 / UCP 600)

Als Grundlage für die Abwicklung eines Akkreditivs dienen die sogenannten ERA 600 (Einheitliche Richtlinien und Gebräuche für Dokumentenakkreditive) oder UCP 600 (Uniform Customs and Practice for Documentary Credits). Diese sind im internationalen Handelsbrauch anerkannt. Die ERA wurden erstmals 1933 veröffentlicht und in der Zwischenzeit mehrmals aktualisiert. Die aktuelle Version wurde im Jahr 2006 bestätigt und veröffentlicht. In den ERA werden der Ablauf, die Verantwortung und die Haftung geregelt. Zuständig für diese Richtlinien ist die Internationale Handelskammer, auch International Chamber of Commerce (ICC) genannt. Die Wirtschaftsorganisation mit Sitz in Paris ist in mehr als 100 Ländern präsent. Sie trägt zur Förderung und Unterstützung des weltweiten Handels und der Globalisierung bei. Zu den Mitgliedern der ICC Germany gehören beispielsweise Unternehmen, Wirtschaftsverbände und Industrie- und Handelskammern. Mittlerweile werden die Richtlinien auch von den Vereinten Nationen (UN) unterstützt

Vorteil und Nachteil Unternehmen

Der Vorteil für das Unternehmen zeigt sich darin, dass es nach der akkreditivkonformen Lieferung ein Zahlungsversprechen von der Kundenbank erhält. Die Risiken des Zahlungsausfalles werden dadurch egalisiert. Jedoch entstehen durch den hohen Aufwand der Dokumentenerstellung und Provisionen an die Bank Kosten. Des Weiteren kann es bei fehlerhaften Dokumenten dazu kommen, dass die Zahlung verweigert wird.

Vorteil und Nachteil Importeur/Auftraggeber

Jedoch bieten sich nicht nur Vor- und Nachteile für das Unternehmen an, sondern auch für den Importeur beziehungsweise Auftraggeber. Der Auftraggeber ist im Falle eines Dokumentenakkreditivs nur dann zur Zahlung verpflichtet, wenn das Unternehmen den Nachweis zur fristgerechten Lieferung der Ware gewährleisten kann und alle Dokumente akkreditivkonform sind. Ein Nachteil unter Umständen ist, dass der Auftraggeber auch dann bezahlen muss, wenn die Ware nicht der gewünschten Qualität entspricht.