Geschäftsprozesse – Lagerhaltung und Bestandsmanagement

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Klasse 11

Autor DidSky

Veröffentlicht am 18.09.2018

Schlagwörter

Geschäftsprozesse BWL

Zusammenfassung

In diesem Referat wird die Lagerhaltung und das Bestandsmanagement näher betrachtet. Außerdem geht es tiefer auf das Thema Personal ein und am Ende noch auf das Produktionsprogramm und die Fertigungstiefe.

Geschäftsprozesse Teilbereiche 2

Lagerhaltung und Bestandsmanagement

Die Lagerhaltung hat die Funktion der Materialversorgung, Zeitausgleich, Mengenausgleich und Spekulationsfunktion.

Die Lagerhaltung kann nach der örtlichen Stellung des Lagers und nach Anordnung der Lagergüter organisiert werden.

Vorteile zentrale Lagerhaltung:
Gute Übersicht -> einfachere Lagerverwaltung und –kontrolle
Bessere Raumausnutzung -> Sparen von Raumkosten

Die dezentrale Lagerhaltung führt zu einer aufwändigen Lagerverwaltung, zu einer schnellen Bereitstellung des Materials am Bedarfsort und ist meist kostenaufwändiger als die zentrale.

Bei einem Konsignationslager verpflichtet sich der Käufer Lagerraum für den Lieferer bereitzustellen und der Lieferant muss für eine ausreichende Bestückung des Lagers sorgen.

Ein Hilfslager wird eingerichtet, um überschüssige Mengen an Gütern aufzunehmen.

Das Festplatzsystem eignet sich besonders bei Lagergütern, die sehr unterschiedlich sind, da die Lagerplätze speziell für die jeweiligen Güter eingerichtet werden können.

Kennzahlen:

Die Umschlagshäufigkeit sagt aus, wie oft der durchschnittliche Lagerbestand aus dem Lager entnommen wurde.

Verringerung des Lagerbestands = durchschnittliche Lagerdauer sinkt

Wenn bei gleichbleibendem Verbrauch die Bestellmenge erhöht wird, dann sinkt die Umschlagshäufigkeit.

Lagerzins = Durchschnittlicher Lagerwert * Lagerzinssatz / 100

Kosten:

Kosten der Lagerhaltung: Raum, Personal, Zinsen, Abschreibungen, Versicherungen usw.

Um Kosten zu senken, muss der durchschnittliche Lagerbestand verringert werden. Dies kann erfolgen durch die Erhöhung des Verbrauchs (ist aber von der Materialwirtschaft nicht zu beeinflussen, durch den Einkauf geringerer Materialmengen, durch die Senkung des Mindestbestandes.

Personal

Die Personalakte enthält Dokumente die bei Einstellung, Beschäftigung & Ausscheiden anfallen.

Personalbelege -> personenbezogene Unterlagen
= Personalien, Zeugnisse, ärztliche Stellungnahme usw.

Vertragsbelege -> Unterlagen über das Arbeitsverhältnis
= Arbeitsvertrag, Beurteilungen, Verwarnungen, Entlohnungsänderungen usw.

Tätigkeitsbelege -> Nachweise über ausgeführte Tätigkeiten
= Versetzungsmeldungen usw.

Der AN hat Recht auf Einsicht seiner Personalakte (Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) §83).
Hierzu kann er Mitglied des Betriebsrates hinzuziehen
Sind diese nicht sachgemäß, kann er Berichtigung verlangen.
Ungerechtfertigte Verwarnungen o. Abmahnungen -> kann Entfernung aus der Akte verlangen
Er kann auch Erklärungen zum Inhalt der Personalakte abgeben und verlangen, dass sie der Akte beigefügt werden.

Das Personalinformationssystem übernimmt Gehaltsabrechnungrn, Personalstatistiken & enthält Daten der Mitarbeiter.

Das computergestützte Personalinformationssystem übernimmt neben den klassischen Aufgaben des Personalwesens (Gehaltsabrechnung, Personalstatistik usw.) zusätzlich Informationen psychologischer, medizinischer, sozialer und persönlicher Art.

Daten in Personalinformationssystemen

Personalstammdaten Name, Geschlecht, Kontonummer, Anschrift, Krankenkasse, Gehalt usw.
Laufbahndaten Berufsausbildung, Fortbildung, ausgeübte Berufe usw.
Fähigkeitsdaten Sprachkenntnisse, spezielle kaufmännische oder technische Kenntnisse
Arbeitszeitdaten Arbeitsbeginn, Unterbrechungen, Fehlzeiten usw.
Leistungsdaten Ergebnisse von Beurteilungen, automatisch gemessene Leistungen
Medizinische Daten Impfungen, Krankheitsdauer, Routineuntersuchungen, Krankheiten

Das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) gestattet die Speicherung personenbezogener Daten nur, soweit sie für das Arbeitsverhältnis von Bedeutung sind.

Den erfassten Personen sind im Wesentlichen vier Rechte zugesichert:

  1. Recht auf Auskunft
  2. Recht auf Berichtigung unrichtiger Daten
  3. Recht auf Löschung von unzulässig gespeicherten oder an denen kein Interesse mehr bestehenden Daten
  4. Recht auf Sperrung von Daten wenn gesetzliche oder andere Aufbewahrungsfristen eine Löschung nicht zulassen oder wenn eine Löschung die Interessen des Betroffenen beeinträchtigen.

  5. Bereiche der Personalstatistik
    ermöglicht Personalcontrolling durch Kennzahlen

Personalstruktur
Männer-Frauen, Deutsche-Ausländer, Familienstand, Vollzeit-Teilzeitangestellte, Zuordnung zu Abteilungen usw.

Personalereignisse
Personalbewegung (Zugänge, Abgänge usw.) Arbeitszeiten (Schichten, Überstunden usw.)
Fehlzeiten (Urlaub, Unfall, Mutterschutz, Kur, Freistellung, Wehr-/Zivildienst, Fortbildung usw.)

Personalaufwand
Grundlöhne, Grundgehälter, Zulagen, Überstundenentgelte, Erfolgsbeteiligungen

Sozialaufwand
Gesetzliche Sozialleistungen
Tarifliche Sozialleistungen (Gratifikationen, VWL)
Freiwillige Sozialleistungen (Betriebsrenten, -arzt, -veranstaltungen)

Personalbestandsanalysen untersuchen den Personalbestand unter quantitativen & qualitativen Aspekten.

Die Personalplanung setzt eine genaue Kenntnis des Personalbestands voraus.
Bei Personalbestandsanalysen geht man ähnlich wie bei der Marktforschung vor:

  • Vornahme von Zeitpunkt- und Zeitraum Analysen
  • Methoden: Primär- und Sekundärforschung

Produktionsprogramm und Fertigungstiefe

Die Tiefe des Produktionsprogramms gibt an, wie viele unterschiedliche Ausprägungen von Produkten (z. B. Größen, Farben etc.) hergestellt werden.
Die Fertigungstiefe sagt aus, wie hoch der Eigenanteil an der Fertigung ist.

Verlegt ein Zulieferer seine Produktion auf das Werksgelände, stehen neue Farben zur Auswahl, wird die Entgeltabrechnung an eine Personaldienstleistungsfirma übertragen oder ähnliches hat das keine Auswirkungen auf die Fertigungstiefe.

Die Breite kann durch eine zusätzliche oder durch die Eliminierung einer grundlegend anderen Produktgruppe als die Anderen beeinflusst werden (Leuchtmittel zu den Lampen beeinflussen die Programmtiefe -> grundlegend „ähnlich“).

Diversifikation entsteht durch die Aufnahme neuartiger Produkte oder Produktgruppen in das Produktionsprogramm. Die neuen Produktgruppen unterscheiden sich von den bisherigen grundlegend, das Produktionsprogramm wird breiter.
Differenzierung bedeutet, dass neue Artikel in das Produktionsprogramm aufgenommen werden, die sich nur geringfügig von den bisherigen unterscheiden (z. B. Farbe, Größe usw.); das Produktionsprogramm wird tiefer.