Inventur, Inventar und Bilanz

Fach Fach

Klasse 11

Autor DidSky

Veröffentlicht am 14.09.2018

Schlagwörter

Inventur Inventar Bilanz

Zusammenfassung

In diesem Referat handelt es sich um die Inventur, das Inventar und die Bilanz. Auf jedes hiervon wird näher eingegangen und am Ende stehen noch ein paar Sachen die ansonsten noch zu merken und lernen sind.

Inventur, Inventar und Bilanz

Inventur

Jeder Kaufmann ist verpflichtet sein Vermögen und seine Schulden

• Zum Beginn der Geschäftstätigkeit
• Regelmäßig pro Jahr
• Bei Auflösung oder Verkauf

festzustellen.

Die hierzu erforderliche Tätigkeit nennt man Inventur.

= genaue Erfassung zu einem bestimmten Stichtag, Ziel= vollständige und richtige Erfassung sowie zeitgerechte Bewertung, Grundlage für die Aufstellung des Jahresabschlusses, wenn Fehler-> allgemeiner Systemfehler und Jahresabschluss wird nicht anerkannt.

Das schriftliche Ergebnis dieser Bestandsaufnahme ist das Inventar.

Inventar

Bestände der Inventur werden nach Art, Menge und Wert in einem Bestandsverzeichnis (ausführliche Darstellung aller Positionen) in Staffelform zusammengefasst.

A: & B: von oben nach unten nach steigender Liquidität (= Flüssigkeit) gegliedert

A. Vermögen
Anlagevermögen = Grundlage der Betriebsbereitschaft langfristig Grundstücke, Maschinen, Fuhrpark usw.

Umlaufvermögen kurzfristig
Vorräte, Fll, flüssige Mittel usw.

B. Schulden
Langfristige -> Hypothekendarlehen
Mittelfristige -> Betriebsmittelkredite
Kurzfristige -> Lieferantenkredite

C. Eigenkapital
= Reinvermögen
Vermögen – Schulden

Das Inventar stellt die Grundlage für die Erstellung einer Bilanz dar.

Bilanz

Jeder Kaufmann hat zu Beginn seines Handelsgewerbes und für den Schluss eines jeden Geschäftsjahres eine Eröffnungsbilanz bzw. Bilanz zu erstellen.
Eine kurz gefasste Übersicht in Kontenform, die es ermöglicht das Verhältnis zwischen Vermögen und Schulden auf einem Blick zu überschauen.

Vermögenswerte Schulden (Fremdkapital)
(Anlage- und Umlaufvermögen) = Aktiva und Eigenkaptial = Passiva
= zeigt die Vermögensformen, die Mittel- = gibt Auskunft über die Vermögensquellen,
verwendung und die Investitionen auf die Mittelherkunft & die Finanzierung
Von oben nach unten nach Von oben nach unten nach
zunehmender Liquidierbarkeit (Flüssigkeit) abnehmender Fälligkeit (Fristigkeit)

Kapitalgesellschaften haben die zu veröffentlichende Bilanz zu gliedern.
Der Umfang der Gleiderung richtet sich nach der Größe der Kapitalgesellschaft (klein, mittel, groß).
Für die Zuordnung müssen zwei der Größenmerkmale Bilanzsumme, Umsatz und Beschäftigtenzahl vorliegen.
Eine AG gilt stets als Kapitalgesellschaft, wenn ihre Aktien an einer Wertpapierbörse zum Handel zugelassen sind.

Die Bilanz ist vom Unternehmer unter Abgabe des Datums persönlich zu unterzeichnen.

Welche Vermögenswerte & Schulden müssen nachgewiesen werden?

Alle, die vorhanden sind
Körperliche & nicht körperliche Vermögenswerte.
Alle Schulden müssen an die Finanzbehörde bzw. Krankenkasse ausgewiesen werden.
Wie werden körperliche Gegenstände erfasst?

Gegenstände des Anlagevermögens, Lagerbestände, flüssige Mittel durch Zählen, Wiegen, Messen und Schätzen.
Man bezeichnet diese Art der Aufnahme als körperliche Inventur.
Alternativ= buchmäßige Bestandsaufnahme
Voraussetzung= Gegenstände in einem Bestandsverzeichnis laufend mit ihrer Menge und ihrem Wert geführt und kontrolliert werden
Anlagevermögen in Anlagedatei oder –kartei
Bargeldbestand mit Kassenbuch übereinstimmen
Schecks und Wechsel in Nebenbuch (Wechselkopierbuch) lückenlos führen

Ist die geforderte Bestandszuverlässigkeit nicht gegeben, muss eine körperliche Aufnahme erfolgen.
Wie werden nichtkörperliche Gegenstände & Schulden erfasst?

Gegenstände des Umlaufvermögens und Schulden werden auf der Grundlage der Buchführung erfasst.
Bei dieser Art der Inventur werden die Bestände aus den Konten übernommen und mit entsprechenden Belegen überprüft.

Man bezeichnet diese Art der Aufnahme als Buch- und Beleg-Inventur.

Da die Inventur die Grundlage für das Inventar und damit für die Bilanz darstellt, ist die körperliche Inventur am Bilanzstichtag oder in der Nähe des Bilanzstichtages die Regel.

Merke

Wenn bei der Einlagerung der Zugang nicht gebucht wurde ist der Ist-Bestand größer als der Soll-Bestand.

Aufbewahrungszeiten (immer zum Jahresende):
o Teil des Jahresabschlusses (Bilanz, GuV) 10 Jahre
o Buchungsbeleg (Kontoauszug, Eingangsrechnung)) 10 Jahre
o Handelskorrespondenz 6 Jahre

Zu Inventur:

Im Rahmen der Buchinventur können die Vermögenswerte Fll, Vll, Bankguthaben, Wertpapierbestand usw. erfasst und bewertet werden.

Folgend wird ein möglicher sinnvoller Ablauf der Inventur beschrieben (aufgeteilt in 14 Schritte):

  1. Beauftragung eines Verantwortlichen für Planung, Durchführung und Kontrolle
  2. Aufstellung eines Terminplans für den Ablauf
  3. Inventuranweisungen aufstellen
  4. Inventurlisten erstellen und vervielfältigen
  5. Festlegung der Inventurbereiche
  6. Festlegung der MA, die die Inventur durchführen
  7. Einweisung der MA
  8. Verteilen der Inventurlisten
  9. Erfassung der Bestände nach Art und Menge
  10. Prüfung der Inventurlisten
  11. Vergleich der Ist- (Inventurwerte gemäß Inventurliste) mit den Soll-Beständen (Buchwerte gemäß Lagerbuchhaltung
  12. Aufklärung von evtl. Inventurdifferenzen
  13. Übernahme der Inventurwerte als Anfangsbestände der Lagerbuchhaltung
  14. Bewertung der mengenmäßig festgestellten Bestände aufgrund gesetzlicher Bewertungsvorschriften

Die Stichtagsinventur führt zu einem großen Arbeitsanfall innerhalb weniger Tage, der oft Betriebsunterbrechungen zur Folge hat.

Permanente Inventur:
Vorraussetzungen:
Lagerbuchführung ist notwendig, mit körperlicher Überprüfung der Vermögenswerte jeweils in einem Abstand von 12 Monaten
Vorteil:
rationales & aussagekräftiges Inventurverfahren, das wichtige Daten über die Bestandsbewegungen liefert. Und körperliche Bestandsaufnahme zu beliebigen Zeitpunkt.
Nachteil:
Ganzjährige zeit- und kostenintensive Erfassung aller Zu- und Abgänge nach Art, Menge, Wert

Inventurdifferenzen:
Abweichungen vom Soll-Bestand und dem „überprüften“ Ist-Bestand. Beispielsweise nicht erfasste Abgänge durch Diebstahl, fehlerhafte Produktionsmeldungen, fehlerhafte Lieferscheine oder Entnahmebelege, fehlerhafte Inventurerfassung.