Kaufmännische Steuerung und Kontrolle

Fach Fach

Klasse 11

Autor DidSky

Veröffentlicht am 14.09.2018

Schlagwörter

Begriffsdefinitionen Kalkulatorische Kosten Betriebsabrechnungsbogen

Zusammenfassung

In diesem Referat handelt es sich um Begriffsdefinitionen im Bereich kaufmännische Steuerung und Kontrolle, sowie um kalkulatorische Kosten und auch um den Betriebsabrechnungsbogen und die dazugehörige Vorgehensweise.

Kaufmännische Steuerung und Kontrolle

Begriffsdefinitionen

Ausgabe
Zahlungen, die ein Unternehmen an Dritte leistet. -> Geldabfluss -> wirkt in der Bilanz

Einnahme
Geldmäßige Eingänge einer Unternehmung. -> Geldzufluss -> wirkt in der Bilanz

Aufwand
Werteverzehr, bzw. –verbrauch -> Eigenkapital sinkt -> betrifft die GuV-Rechnung

Ertrag
Wertezuwachs -> Eigenkapital steigt -> betrifft die GuV-Rechnung

Kosten
Betrieblich bedingter Werteverzehr (an Gütern und Dienstleistungen) (betriebliche Aufwendungen) > betrifft Betriebszweck und damit die KLR
dient zur Erzielung der betrieblichen Leistungen

Leistungen
Betrieblich bedingter Wertezufluss, Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (Produkt, Dienstleistung) (betriebliche Erträge) -> betrifft Betriebsweck und damit die KLR

Ausgabe, gleichzeitig Aufwand
Zins- und Mietaufwendungen
Ausgabe, kein Aufwand
Darlehenstilgung, Kauf eines LKWs
Aufwand, keine Ausgabe
Abschreibungen, Kauf von Handelswaren auf Ziel

Kalkulatorische Kosten

Anderskosten
Aufwendungen aus der GuV, die in der KLR zu einem anderen Wert angesetzt werden.
Bspw. kalkulatorische Abschreibung, - Wagnisse, - Zinsen oder Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld
Zusatzkosten
Kosten, die in der GuV nicht vorhanden sind, sie werden als zusätzlicher Wert in die KLR übernommen.
Bspw. kalkulatorischer Unternehmerlohn, - Miete

Kalkulatorische Zinsen:

Wozu? Jeder Unternehmer erwartet eine angemessene Verzinsung seines investierten Eigenkapitals und damit man das über die Umsatzerlöse realisiert, muss ein entsprechender Betrag (nicht der marktübliche Zinssatz, sondern höher (wegen angemessener Rendite)) eingeplant werden.

Berechnung durch das betriebsnotwendige (bn) Kapital:

AV + UV
-minus- nicht betriebsnotwendiges Vermögen (Wohnhäuser, Edelmetalle, …)
= betriebsnotwendiges Vermögen
-minus- zinsfreies Fremdkapital (auch: Abzugskapital = Kapital, das dem UN sinnlos zur Verfügung steht) (Vll ohne Skonto, Rückstellungen, Anzahlungen von Kunden)
= betriebsnotwendiges Kapital

Betriebsnotweniges Kapital * interner Zinssatz = kalkulatorische Zinsen

Kalkulatorische Verrechnungspreise

Da laufende Wertschwankungen für die Kostenrechnung ungünstig sind, kann man für die Werkstoffe einen Durchschnittswert ansetzen. (Durchschnittswert + gewisse Summe um Preissteigerungen und Schwankungen in der Planung zu berücksichtigen)

Kalkulatorische Miete

Werden Räume des Privatvermögens eines Einzelunternehmers genutzt, sollte ein Mietwert in die Kostenrechnung mit einfließen, da dieser bei nicht Privatvermögen ja auch gezahlt werden müsste.
Ermittlung: ortsübliche Miete für vergleichbare Räume

Kalkulatorische Wagnisse:

Sehr unregelmäßig; pauschalen Durchschnittswert als Kosten einplanen
 Verderb, kostenlose Ersatzlieferung, Ausfall der Produktionsanlagen
 Berechnung durch Erfahrungswerte
Achtung: Nur Einzelwagnisse dürfen in die Berechnung mit eingehen, das allgemeine Unternehmerwagnis ist mit dem Gewinn abgegolten.

Kalkulatorischer Unternehmerlohn

Um Einzelunternehmer und Gesellschafter einer Personengesellschaft zu entlohnen, da diese nicht „angestellt“ sind und somit kein Gehalt erhalten, muss ein fiktives Gehalt als Kosten eingeplant werden.
Ermittlung: Höhe von Gehältern von vergleichbaren Personen in vergleichbaren Unternehmen

Die Häufigkeit von Risiken/Wagnissen ist nicht vorhersehbar und unregelmäßig, die Höhe hängt vom Sachschaden ab und ist somit auch nicht vorhersehbar und stark schwankend.

Maßnahmen:
Versicherungen (fremd), Preiskalkulation (Eigenversicherung), Factoring, Sicherheitsmaßnahmen, Schulungen, Prozessketten optimieren

Betriebsabrechnungsbogen

Auswirkung der Bestände
Es wurden im Abrechnungszeitraum mehr Erzeugnisse hergestellt als verkauft.
Anfangsbestand < Endbestand
Bestandsmehrung

Es wurden im Abrechnungszeitraum mehr Erzeugnisse verkauft als hergestellt.
Anfangsbestand > Endbestand
Bestandsminderung
Kritikpunkte am einfachen BAB:

Kostenstellen für innerbetriebliche Leistungen fehlen:
Zusätzliche Kostenstelle einführen: AKS (allgemeine Kostenstelle)

Eine Kostenstelle für die Fertigung reicht nicht:
Stärkere Untergliederung der Fertigung

Erweiterter BAB:

Aufteilen der Fertigungshauptkostenstellen, um den Fertigungsprozess in seine wichtigsten Teilprozess (Fertigungsabteilungen) zu zerlegen. (bspw. Lackieren, Montieren, Bohren usw.)
Arbeitsvorbereitung = Fertigungshilfskostenstelle (HIKS) (übernimmt die Fertigungsplanung und steuerung für die Fertigungshauptkostenstellen)
Fuhrpark = Allgemeine Kostenstelle (AKS) (Dienste für die anderen Abteilungen -> anteilige Umlegung der beanspruchenden Kostenstellen (mehrstufiger BAB))

Hauptkostenstellen:

o Werden für die vier Kostenbereiche (Material, Vertrieb, …) gebildet
o Fertigungsbereich in mehrere Fertigungshauptkostenstellen (wird unmittelbar am Erzeugnis gearbeitet)
o Jede Hauptkostenstelle gilt als selbständige Kostenstelle mit eigener Zuschlagsgrundlage und eigenem Zuschlagssatz.

Hilfskostenstellen:

o Erbringen Hilfsdienste für bestimmte Hauptkostenstellen
o Fertigungshilfsstellen erbringen Leistungen für die Fertigungshauptkostenstellen. (Arbeitsvorbereitung, Reparaturwerkstatt, …)

Allgemeine Kostenstellen:

o Vorgeordnete Kostenstellen
o Leisten Dienste für alle nachgeordneten Kostenstellen (Fuhrpark, Energieversorgung, …)

Vorgehensweise:

Im Folgenden wird eine logische Vorgehensweise in sechs Schritten beschrieben.

  1. Übernahme der Gemeinkosten aus Betriebsergebnisrechnung in den BAB
  2. Verteilung der Einzelkostenstellen nach Belegen auf die Kostenstellen
  3. Verteilung der Gemeinkostenstellen nach Schlüsseln (Verteilungsschlüsseln) auf die Kostenstellen
  4. Umlage der allgemeinen Kostenstelle auf die nachgeordneten Kostenstellen
  5. Umlage der Hilfskostenstellen auf die betreffenden Hauptkostenstellen
  6. Errechnung der Gemeinkosten Zuschlagssätze für jede Hauptkostenstelle auf Basis der Einzelkosten (Zuschlagsgrundlage) + Herstellkosten des Umsatzes (HKU)