Produktsicherheit im Unternehmen

Produktverantwortung

Die Produktverantwortung beinhaltet neben der Verantwortung für die Qualität der Produkte insbesondere die Verantwortung für die Produktsicherheit wie auch – bei Produktmängeln – die Produkthaftung.
Zur Produktverantwortung gehört auch die Pflicht zur Beobachtung der ausgelieferten Produkte. Diese Pflicht zur Produktbeobachtung schließt bei erkannten Mängeln die Pflicht zum Ergreifen angemessener Maßnahmen ein. Sie endet nicht automatisch z.B. mit Ablauf der Gewährleistung. Sie verbleibt solange beim Produktverantwortlichen, bis sie geregelt auf einen Anderen übergeht.
Er kann diese nur eindeutig an einzelne Personen (nicht Organisationen) per Ernennungsschreiben delegieren. Dies ergibt sich daraus, dass im Falle von Produkt(sicherheits)mängeln mit der Folge von Körperverletzung, Tod oder Verbrechen gegen die Umwelt das Strafrecht greift – und dieses kann nur Personen belangen.
Die Richtlinie: „Grundsätze zur Produktsicherheit“ beschreibt das ordnungswidrigkeits-/ strafrechtliche Risiko für die mit der Wahrnehmung der Produktsicherheit betrauten Führungskräfte und Mitarbeiter wie folgt:

»Ordnungswidrigkeit und Strafbarkeit setzen jeweils schuldhaftes Verhalten (Vorsatz oder Fahrlässigkeit) voraus. Ordnungswidrig/strafbar können neben rechtswidrigem, aktivem Tun auch pflichtwidrige Unterlassungen sein. Bei allen Führungskräften kann insbesondere ein Organisationsverschulden in Betracht kommen, wenn dieses für eine Ordnungswidrigkeit/ Straftat ursächlich geworden ist. Rechtsfolge einer Ordnungswidrigkeit kann eine Geldbuße und Rechtsfolge einer Straftat eine Freiheitsstrafe und/oder Geldstrafe sein.«

Die ernannten Produktverantwortlichen sind über die Anweisungen und nachgeordneten Dokumente so in die Prozesse einzubinden, dass sie Ihre Verantwortung anforderungsgerecht ausfüllen können. Sie sind im Rahmen der Wahrnehmung der Produktverantwortung nur dem weisungsgebunden, der sie eingesetzt hat. Sie haben das Recht Prozesse und Produkte zu sperren.

Produktverantwortlicher
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Kurz um gliedert sich die Produktverantwortung in die fünf Bereiche

• Organisationsverantwortung
• Entwicklungs- und Konstruktionsverantwortung
• Fabrikationsverantwortung
• Instruktionsverantwortung
• Produktbeobachtung, Krisenmanagement.

Bei Vergabe von Unteraufträgen stellt sich die Verantwortung wie folgt dar:

Es sind geeignete Lieferanten sorgfältig auszuwählen. Sie sind mit so vollständiger Bestelldokumentation zu versorgen, dass die Zulieferung von Teilen, die für die Anwendung geeignet sind, sichergestellt wird.

Dies gilt entsprechend auch für die Beiträge eigener Mitarbeiter und bei Unteraufträgen im nationalen und im internationalen Fertigungsverbund.
Die Lieferanten und deren Zulieferungen sind angemessen zu überwachen und bei erkannten Mängeln geeignet zu rügen.

Wenn im Produkthaftungsfall der auslösende Fehler nachweislich in den Liefer- und Verantwortungsumfang eines Lieferanten fällt, wird dieser bei Erfüllung der o.g. Anforderungen auch dafür haftbar gemacht werden können (Produkthaftung des Lieferanten).

Entwicklungs-/Konstruktionsverantwortung

Die für die Produktsicherheit relevanten aktuellen technischen und sonstigen Anforderungen an ein Produkt für alle Länder, in denen es in Verkehr gebracht werden soll, werden von den jeweiligen Produktmanagern und Marketing-Mitarbeitern des Bereiches Vertrieb/Marketing, anhand der Kundenspezifikationen und darin referenzierten Dokumenten nach Prüfung und ggf. Kommentierung durch Ablage dokumentiert. Dies betrifft:

• Richtlinien, Gesetze und Verordnungen
• Normen
• Markt- und länderspezifische Gegebenheiten
• Kundenanforderungen

Schluss

Abschließend ist zu sagen, das die Produktsicherheit von wichtiger Bedeutung für die Funktionalität eines Unternehmens ist, denn ohne diese könnte das Unternehmen die hauseigenen Produkte kaum vertreiben und ohne den Vertrieb von Produkten kann kein Unternehmen langfristig bestehen.