Angst im Kindesalter

Fach Fach

Klasse 11

Autor Traumfängerin

Veröffentlicht am 02.03.2018

Schlagwörter

Angst Kindheit

Zusammenfassung

In diesem Referat über die Kinder- und – Jugend- Psychiatrie wird das Spezialthema Angst abgehandelt. Es wird eingegangen auf die unterschiedlichsten Formen der Angst bei Kindern und Jugendlichen, ebenso, wie diese behandelt werden können mittels diversen therapeutischen Ansätzen der Kinder – und Jugendpsychiatrie.

Dunkelheitsangst - mit dem 2. Geburtstag:
Das Kind ist bereits in der autonomen Phase, das Kind entwickelt ein Ich. In diese Zeit fällt auch das Sauberkeitstraining, welches oft in einem Dressurakt ausartet.Beim Klogehen habe ich Macht über die Umwelt. Aus medizinischer Sicht kann erst damit begonnen werden, wenn das Kind freihändig eine Treppe hinuntersteigen kann.

Ein 2-jähriges Kind ins Bett zu bringen ist eine Kunst.Das Kind scheut in dieser Zeit Dunkelheit und somit auch das Schlafengehen.

Es setzt das Schlafengehen gleich mit der Aufgabe seiner Autonomie und wil1 seine Autonomie - sein Wachsein - nicht aufgeben. - Spielchen wie „Wer ist mächtiger?“ und der Kleinkrieg vor dem Schlafengehen sind die Folge.

Tod und träumten heißt sein Bewusstsein verlieren.Die Angst in der Dunkelheit hat immer mit der Angst vor dem Aufgeben der Autonomie zu tun (viel unbewusstes Material wird herumgetragen).

  1. Angst Tier- und Gespensterangst - mit dem 3. Lebensjahr: Magisch-animistisches Denken ist jetzt angesagt ( Feen, Baumgeister…) Das Kind stößt sich am Tisch und schlägt zurück  ist die Phase der Märehenwelt und der Angstlust. Die Märchen müssen immer gleich erzählt werden, weil der Schluss ja auch gleich sein soll. Das Kind glaubt daran - an Feen und Geister - in seiner Denk- und Wahrnehmungswelt ist es einfach so. - Es lügt nicht. Die ganze Welt ist für das Kind belebt ( auch der sich bewegende Vorhang).

 Wir brauchen diese Phase, wir sehnen uns auch als Erwachsene nach dem Magischen zurück, da es uns ein Stück der eigenen Kindheit, des Wohlfühlens und des Abtauchens zurückbringt, ermöglicht. - Es ist eine intrapsychische (= innerhalb der Psyche stattfindend) Flucht.

Wichtig ist, dass dem Kind erlaubt wird zu regredieren (= (auf Früheres) zurückgreifen, (auf die Ursache) zurückgehen).

  1. Angst Soziale Ängste - mit dem 4. Lebensjahr:
    Mit dem 4. Lebensjahr beginnt die soziale Anpassungsphase. - Die außerfamiliäre Welt gewinnt für das Kind an Bedeutung.

 Damit beginnt auch die soziale Einpassungsangst.Wie werde ich im Kindergarten von den anderen wahrgenommen ( wie wird meine Familiensprache… bewertet). Durchsetzungskraft ist nun gefragt. - Das Kind spielt nicht mehr - wie etwa 2-jähnge - neben anderen, sondern mit und gegen andere.Durchsetzungsvermögen, An- oder Einpassung sind gefordert. Das Temperament prägt uns - wir sind dominant oder schüchtern. Das Kind soll lernen keine Angst zu haben und sich durchzusetzen.

  1. Angst Angst vor Leistung - mit dem 6. Lebensalter:
    Diese Angst ist anerzogen. - Dies sollte aber nicht so sein - Schule soll Vergnügen bereiten!Ich hab Ihnen eh schon erzählt, wie „meine Schule“ gestaltet sein würde, sie würde FRIEDRICHS Spaßschule genannt werden.
    Jeder Mensch hat ein Recht auf kulturspezifische Arbeit.
     Das Kind hat Angst
  • vorgegebenen Parametern nicht zu entsprechen,
  • zum Gespött der Mitschüler zu werden,
  • mit Liebesentzug bestraft zu werden… . Das Kind hat
    aber ein Anrecht darauf, ermutigt und bestätigt zu werden.
  1. Angst Reifungsangst - in der Pubertät: Suchprozess nach dem ICH, nach Vorbildern, Nähe/Distanz. Reifungsangst ist die Angst,
  • entwickle ich mich richtig?
  • Ist meine Entwicklung regelgemäßig im Vergleich zu anderen?
  • Wie gehe ich mit Minderwertigkeitsgefühl um?
     Die Vielfalt unseres Reifungsprozesses macht Angst.
  1. Angst Lebensangst ( Adoleszenzangst oder Existenzangst) - vom 15. bis zum 25. Lebensjahr: Lebensangst beinhaltet,
  • Werde ich das erreichen, was ich mir - meinem Idealbild entsprechend - wünsche?
  • Werde ich innere Harmonie /Ruhe finden?
  1. Angst Todesangst - ab dem 30. Lebensjahr:
     Erstmals wird jetzt bilanziert. - Dies macht uns auch unsere Endlichkeit bewusst.

 Alles kann zur Phobie werden. - Es gibt keine Medikation (= Arzneimittelverordnung, -anwendung) gegen Angst. - Es können nur sedierende (= beruhigende, beruhigend wirkende) Arzneimittel, wie Tranquilizer (= Psychopharmaka, angstlösende Medikamente) gegeben werden.
a. Nicht lebensaltertypische/ pathologische Ängste: Pathologisch ist das Hängenbleiben in einer entwicklungsphasentypischen Angst. Es ist möglich an gewissen Entwicklungsängsten „hängenzubleiben“.,

Diese pathologischen Ängste sind:

o Umweltangst: Umweltangst ist die Angst vor allem und jedem

o Krankheitsangst ( weil man vorher bereits einmal erkrankt ist),

o Wiederholungsängste: Wiederholungsangst ist die Angst, dass sich etwas wiederholt.,

o Angst vor Neuem (= Novophobie): Überängstliche Erziehung ist dafür verantwortlich., … .

 Pathologisch ist es dann, wenn wir das alltägliche Leben nicht mehr bewältigen können.

Phobien sind spezifisch (= arteigen, kennzeichnend, für eine Krankheit charakteristisch), oft übereinstimmend -Akrophobie (= Angst vor Höhlen), -Klaustrophobie (= Angst vor engen Räumen), -Agoraphobie (= Platzangst, Angst vor großen Plätzen), -Angst vor Feuer -Schmutzphobie… .

Behandlung:
Die Behandlung von Ängsten ist relativ schwierig und langwierig, sie muss von verschiedenen Seiten angegangen werden. - Von Seite:

  • der Familie
  • des Aufdeckens von Unbewusstem,
  • von allgemeinen Tätigkeitsübungen,
  • von Seiten des Über-Ichs es lässt mich nicht Triebe und Gefühle leben.

o Schulphobie: Im Kindesalter ist die Schulphobie anzusiedeln. Tendenziös mehr Knaben haben sie. Die Schulphobie ist eine echte, tiefgreifende Angst mit vegetativen Angst-Symptomen. - Ein betroffenes Kind spielt diese Angst nicht vor!

Ursache dafür:  Die Angst um die Mutter ist die Basis der Schulphobie. - Die Kinder leben in einer Mutter-Kind-Symbiose. Das Kind kann sich nicht von der Mutter lösen.

Der Gipfel liegt meist um das 7./8. Lebensalter.

Gipfeln der Schulphobie bei Mädchen und Buben:

  1. Gipfel der Schulphobie bei Buben: Der Gipfel liegt meist um das 7./ 8. Lebensalter.
    Ursache dafür: Die neue Welt der Schule bewirkt einen Wechsel im Denkprozess, Denkmuster. - Ein Übergang vom magisch-animistischen Denken zum logisch-real, konkreten Denken. Alles will exakt ergründet werden, Vorausdenken von PIAGET ist vorhanden. Das Kind überlegt (ängstlich aufgewachsen mit ängstlicher Mutter), es könnte der Mutter etwas passieren während es in der Schule ist. Es sorgt sich real um die Mutter. Das Kind leidet extrem. Es hat Angst „mutterseelenallein“, in der Welt zu sein. - „Mutterseelenallein“ stehe ich da, wenn der Mutter etwas passiert“. Das sind Nachwehen des ödipalen Konflikts.

  2. Gipfel der Schulphobie bei Mädchen: Die Schulphobie der Mädchen wird eher in der Pubertät ausgelöst.
     Ursache dafür: Die Mädchen machen sich in der Pubertät große Sorgen um die Familie. Soziale Denkweisen werden in dieser Zeit besonders stark. Die Mädchen wollen Zuhause sein.

Therapie: Die Schulphobie ist schwierig zu behandeln und langwierig.
Ein Phänomen von Panik, vegetative Symptome treten auf in die das Kind verfällt - wenn es die Schule aufsuchen muss.  Dies ist ein intrapsychischer Prozess des Kindes. - die Schule wird vermieden, weil Kind in dieser Zeit von der Mutter getrennt ist.

Die massiven Unwohlempfindungen sind nicht mehr willkürlich steuerbar ( Schweißausbruch, zittern, Beklemmungsgefühl). - Das Kind verlässt fluchtartig die Schule, auf Grund vegetativer Reaktionspsychosomatik.

 Erkrankungserscheinungen können dadurch ausgelöst werden.

Um die Kinder zu verstehen, muss der Psychotherapeut regretieren (= (Psych.) auf etw. Früheres, Vorhergehendes Zwischen Mutter und Kind entsteht eine Symbiose, dies ist für das Kind ein schädigendes Verhalten. - Das „Wir” im Sinne der Symbiose ist gefährlich, weil die Kinder keine Individualität entwickelt haben. - Wenn die Loslösung nicht gelingt, entwickelt Kind Ängste, es will nicht ohne Mutter sein. Spricht der Therapeut von Loslösung, dann wird die Mutter noch „gluckenhafter”. Eine stationäre Aufnahme - von Mutter und Kind - ist notwendig. - Dies ist erst nachvollziehbar, wenn man ein eigenes Kind hat. Erkenntnis der Psychologie: Wir haben uralte Reaktionen auf Krabbeln… Schutzreaktion.

 Mütter werden mitaufgenommen, stabilisiert und gestärkt. Ein langsamer - auch räumlicher - Ablösungsprozess wird angestrebt.