Bewusstseinsstörungen

Fach Fach

Klasse 13

Autor Traumfängerin

Veröffentlicht am 06.03.2018

Schlagwörter

Psychologie

Zusammenfassung

Qualitative Verschiebung von Bewusstseinsinhalten, Quantitative Veränderungen der Bewusstseinslage, Arten von Bewusstseins-Störungen, Kennzeichen, Definitionen, Merkmale, Beispiele aus der Praxis zum Erkennen

Wachbewusstsein: Fähigkeit um sich selbst zu wissen (Ich Bewusstsein).
Es auf einen bestimmten Gegenstand zu richten( Gegenstandsbewusstsein).
Unbewusstes: Komplexe psychische Vorgänge die nicht bewusst sind wie Motivationen, unterdrückte Triebansprüche , vegetative Funktionen.

Quantitative Veränderungen der Bewusstseinslage:

Wachheit- Vigilanz
Benommenheit- Dösigkeit
Somnolenz (gerichtete Abwehr s.u.)
Sopor (kann nicht gerichtet reagieren: z.b. man berührt wen, dann kommen keine gerichtete Abwehrbewegungen)
Koma (reagiert nicht mehr auf Berühren, Schmerzreiz)
Hypervigilanz (übereifrig, überdreht, z.b. bei Drogenkonsum, psychpath. Erkrankungen, Manie,… )

Qualitative Verschiebung von Bewusstseinsinhalten

Desorientierung: zeitlich, örtlich, situationsbezogen, zur eigenen Person
Störung von Zeitorientierung:
Verlangsamung, Dehnung, Beschleunigung und Raumerleben (z.B. Verzerrung)

Konzentration

Man sollte sich auch immer fragen, wie aufmerksam unser Proband ist, der uns gegenüber sitzt.
„Hinlenkung und Beibehalten –Können der Aufmerksamkeit“
Abhängig von Interesse und Leistungsfähigkeit
Konzentrationsschwäche: Ablenkbarkeit, kann psychogen oder organisch bedingt entstehen.

MNESTISCHE FUNKTIONEN

Beinhalten das Behalten (Merken) und Vergegenwärtigen (Erinnern).
Alt/Neugedächtnis häufig durch organische Schädigung gestört
Zeitlich begrenzter Verlust – Amnesie (Beruhigungs-/ Schlaftabletten, Alkohol ruft das auch oft hervor!)
kann psychoreaktiv oder organisch bedingt sein
„PARTY“ Syndrom: Unfähigkeit, mehrere gekoppelte Aufgaben zu überschauen

Antrieb

= Ungerichtete Grundkraft psychischer Vorgänge

Möglichkeiten der Antriebsstörung:

Antriebshemmung (bei bestimmten Dingen kein A. da, meist vorübergehend)
Antriebsverarmung (Unterschied zu Hemmung: überhaupt kein A. kann entwickelt werden, bei schweren psychotischen Störungen)
Impulsivität
Antriebssteigerung – Umtriebigkeit, wenn stark genug: Enthemmung,

AFFEKT-EMOTION

Nichts voraussetzen, was man nicht beobachtet und nicht den eigenen Affekt auf den Patienten übertragen! Keine eigenen Interpretetationen machen aufgrund dessen, was man selbst denkt und fühlt bzw fühlen würde in dieser Situation!

Ausgeglichen - pos/ neg. Stimmungsqualitäten
Euphorisch
Dysphorisch
Affektlabilität (Schwankungen, unnachvollziehbar)
Affektinkontinenz (man kann bestimmten Affekt nicht halten, kann Ausdruck sehr massiver Störung sein)
Affektstarre (gefangen in einem Affekt, bes. Schizophrenie)
Affektverflachung
Apathie (Affekt , Antrieb,Motivation,….leiden)

Störungen der Kontakfähigkeit:

Quantitativ:
Abnorme Steigerung der Kontaktintensität (Manie, organ. Psychosyndrom,…) oder
Kontaktschwäche (Depression, Schizophrenien, neurotische Störungen,… )

Qualitativ:
Grundsätzlich misstrauisch, reserviert, aggressiv

Deskriptiv Vorgehen, beschreiben wie sich das darstellt u auf welchem Hintergrund man das vermutet um Missverständnisse zu vermeiden

Strukturmodell

Es: Ursprüngliche Schicht- arbeitet nach Lust/Unlustmodell, unlogisch, enger Zusammenhang mit Somatik
Ich: Denkendes planendes Prinzip, Träger des Bewusstseins, eigentliche „Angststätte“
Selbst: Noch umfassenderer Begriff für die Gesamtheit aller dem ICH zugehörigen psychischen Funktionen
Über ich: Gewissen, Eltern-Objekt, Normen

Ich-Erlebensstörungen

„Ich“ ist der kontrollierende und steuernde Bewusstseinskern einer Person - nur beim Menschen (nach Humanpsychologen)
Ich Bewusstsein: Gewissheit als einheitliche und einzigartige Person zu existieren
Ich Erleben :Die Fähigkeit über sich selbst zu reflektieren

ICH- ERLEBEN

Definition: Verlust der Fähigkeit sein „Ich“ von äußeren Einflüssen abzugrenzen

Symptome:

Störungen der Ich- Definition: Verlust der Fähigkeit zur Abgrenzung gegen außen
Depersonalisation wenn sie als „gemacht“ erlebt wird, von außen beeinflusst
De-Realisierung: Gefühl der Verfremdung, Enge Verknüpfung zu Denkstörungen

Ich-Demarkation= Ich Abgrenzung im Gedankeninhalt

Gedankenentzug,
Gedankenabreissen,
Gedankeneingebung
Gedankenlautwerden
Gedankensperrung - Gedankenausbreitung
Gedankenbeeinflussung
Gefühl des „Gemachten“

Transitivismus
Kritiklose Übertragung des eigenen Zustands auf die Umgebung z.B.: Psychisch Kranker hält alle in seiner Umgebung für geisteskrank
Fehlerhafte Identifizierung mit einer andren (Beneideten?) Person
Selbst ohne Krankheitseinsicht
Doppelgängererlebnis

„Heautoskopie“ – Doppelgängererlebnis
Eigene Person wird als Spiegelbild oder Begleiter empfunden. Vorkommen: Speziell bei Schizophrenien bzw. toxischen Hirnschäden. Entfremdungserleben gegenüber dem Ich

DEPERSONALISATION

Störung der Ich Vorstellung- „Ich“ wird als fremdartig empfunden
Vorkommen: Bei neurotischen Störungen, Zwangsstörungen, Krisen, Schizophrenien)

DEREALISATION

Entfremdung des aus der Außenwelt Wahrgenommenen – “Alles ist sonderbar, fremd, Alles kommt mir unwirklich vor“
Vorkommen bei Erschöpfung, Hypnoid, neurotischen Ängsten, Schizophrenien, massiven depressiven Psychosen

DENKSTÖRUNGEN

Formale Denkstörungen: Beziehen sich auf den Ablauf des Denkens oder auf die Verknüpfung der einzelnen Vorgänge z.B.: Beispiele: Inkohärenz, Denkverlangsamung, Perseveration

Auf den Inhalt bezogene Denkstörungen sind oft psychogen oder psychotisch bedingt. Beispiele: Üeberwertige Idee, Wahn,

Vorwiegend formale DENKSTÖRUNGEN
Denkhemmung z.B.: bei schwerer Depression, Sperrung z.B.: Abbrechen mitten im Satz Kontamination: Vermischung
Begriffszerfall: Verlust der Abgrenzung oft zugunsten der Phonetik
Ideenflucht: Krankhafte Beschleunigung
Zerfahrenheit: Dissoziiertes Denken – kein Zusammenhang zwischen Denken und Sprechen