Narzissmus

Fach Fach

Klasse 11

Autor Traumfängerin

Veröffentlicht am 26.02.2018

Schlagwörter

Narzissmus psychische Störungen

Zusammenfassung

Nrzissmus - Übersicht, Definition, Arten von Narzissmus, Psychologische Betrachtungsweisen, Persönlichkeitsstörungen näher betrachtet, Freuds Theorie , Otto F. Kernberg und der Narzissmus, Diagnostik und Erscheinungsweise

Begriff bei Freud in seiner letzten Fassung bedeutet libidinöse Besetzung des eigenen ICH. Später wird das ICH dann SELBST genannt, weil sich das ICH eher auf Abwehr etc. beinhaltet, das SELBST bezieht sich mehr auf „mich“. Heute würde man sagen, das ICH ist Teil des Selbst. Libidinöse Besetzung der Umwelt macht Menschen zu soziale Wesen. Wenn aufgrund von Katastrophen im Kindesalter aber die Besetzung der Umwelt nicht stattfindet, und die libidinöse Besetzung des Ich bleibt, hat man keinen realen Bezug zur Außenwelt, lebt in eigener Welt. Narzissmus. Fähigkeit, Beziehungen zu anderen einzugehen ist sehr eingeschränkt – Gefühl von Leere, Depressivität. Bei denen, die später zu N. tendieren, werden diese Gefühle dann später abgewehrt, sodass sie dann so grandios erscheinen (kommt später). Entwicken Muster zu Großartigkeit, Unabhängigkeit. Das macht Therapie schwer – „brauche sie als Therapeuten ja gar nicht, aber vielleicht brauchen sie mich?“

Verschiebbarkeit der Libido ist bekannt. Wenn man müde ist, schlafen geht, hat man kein Interesse mehr an der Welt. Ebenso bei Krankheit, libidinöses Interesse geht zurück, weil man sich auf Schmerzen konzentriert, auch bei Hypochonder (interessiert nur an dem eigenen Körper, unbewusster Prozess) innere psychische Konflikte werden körperlich wahrgenommen (oft Mütter – Bauchweh, Kopfweh, ständig irgendwas, was im Zentrum der Wahrnehmung steht). Libidinöser Bezug wird eingezogen. In wachem Zustand allerdings zeigt man Interesse an ihr, Umwelt besetzt. Verliebtheit: Alles an libido auf das Objekt gerichtet, dann nimmt man z.B. Schmerzen nicht so wahr , weil man alles auf den Partner richtet.

Hydraulisches Konzept

Libido im ICH verteilt, das ICH gibt am die Objekte der Welt ab. Ich also weniger besetz, wenn abgegeben wird, wir nicht abgegeben, mehr Libido im Ich Trifft nur zu für schwere Pathologien (z.B. Schizophrenie – man sieht sich selbst als Mittelpunkt der Welt, ich kann mit meinen Gedanken die Welt beeinflussen, oder umgekehrt - irgendwas beeinflusst mich) Realität kann nicht mehr als solche erkannt werden. Bezug nach außen ist weg, keine lebendigen Beziehungen, Bezug zu sich selbst irrsinnig dargestellt im Größenwahn. Trifft zu für schwere Pathologien.
In Wirklichkeit gibt es folgende Schwäche d Modells: gibt man viel an Libido ab (Interesse an Bezug, Mitmenschen, Partner, Beruf…) gerade dann ist Beziehung zu sich selbst auch sehr gut, man fühlt sich wohl. Je lebendiger Bezug zur Welt ist, desto besser fühlt man sich, desto selbstbewusster ist man. Ich also dann auch stark besetzt. Hydraulisches Konzept also nicht s o anzuwenden bei „normalen“ narzisstischen Zuständen => Nur anzuwenden bei pathologischen Fällen.

Freud hat beim Narzissmus die Verwobenheit mit den primären Objekten nicht angedacht.
Kind entwickelt sich, je stabiler Bezug zur Mutter, desto selbstbewusster ist das Kind. Entwickelt sich also in der Dialektik mit Objektbezug. Diese Dialektik wurde von Freud nicht miteinbezogen (damals gab es noch keine Ich-Psychologie) Geht also auch um Aspekte, die nicht libidinös besetzt sind, haben zu tun mit Suche nach Schutz, Sicherheit, …

Idee des intrauterinen Zustands ( s. letzte VO)

Ziemlich präzise Beschreibung der Erkrankungen (DSM, ICD,…) schon über die historische Zeit => Freud, Balint, Ferenci – kommen zu gleichen Ergebnissen, wie wir wenn beschreiben, Symptome ,aber die Entstehung ist offene Diskussion.
Therapiekonzepte ( 3-4 relevante Konzepte), sogar zum Teil manualisiert, wann man wie was macht. Da herrscht gewisse Einigkeit.

Säuglingsforschung:

Primär-narzisstisch in sich eingeschlossenen Säugling gibt es nicht ( vgl. S. ist in Verschmelzung mit der Mutter / Mutterbrust wie in einer Eierschale behütet). S- kann nur 10 cm schauen – is zur Mutterbrust.
Kompetenter S. – S. kann kommunizieren mit Mutter, nicht nur die Mutter mit ihm. Interaktion findet statt.

vgl. Rene Spitz: Organisatoren der Psyche, einer dieser Organisatoren ist das Dreimonatslächeln. Dieses Lächeln ist bereits Interaktion. Kind sieht menschenähnliche Gestalt (kann auch Maske sein, Kind unterscheidet noch nicht) – Baby lächelt. Das führt zu Reaktion von der Umwelt. Dadurch entsteht stabiler Selbstbezug. Kind lernt sich zu mögen, weil Zuneigung von außen kommt

 Beziehung nach außen und nach innen ist dialektisch verwoben

Entwicklung des N. und die Triebentwicklung verlaufen also parallel. Kind lernt sich spüren. Zuerst körperlich, bevor es sprechen kann. Alle Affekte körperlich repräsentiert.
Freud: Das frühe Ich ist ein körperliches Ich. Keine seelische Repräsentation, weil keine Sprache vorhanden.

Psychosomatiker können nicht über sich sprechen, sie lassen ihren Körper sprechen. Kann innere Gefühle nicht in Worte fassen. Muss wie ein Baby den Körper sprechen lassen. Können sich nicht spüren. Sehr frühe Erfahrung, Affekte des Körperlichen wurden von Eltern nicht wörtlich dargestellt
 Alexithymie

Kind muss Bezug zum eigenen Körper herstellen, Urvertrauen aufbauen, Körperbezug heute sehr schlecht, weil sich keiner mehr mit ihnen beschäftigt. Mutter muss Signale des Kindes angemessen beantworten – dann kann Kind stabiles Selbstbild aufbauen, dann kann es auch positiven Bezug zur Welt herstellen. Wirkt stabilisierend, als Erwachsener kann dieser Mensch dann auch selbst gestalten.

Tendenz, N. zu entsexualisieren, ihn mehr als Gegensatz zu den Trieben zu sehen.
Freuds Triebtheorie war sehr aufsehenerregend, im Gegensatz zu theologischen Annahmen- Mensch kommt gut auf die Welt – stimmt nicht, er kann nur dazu werden durch Kulturleistung, weil Triebe in Zaum gehalten , verdrängt werden. Genau dadurch wird man dann neurotisch Hätte man die Konflikte nicht, gäbe es solche Krankheiten nicht (Neurosen, Psychosen,…).

Wenn für die Sprengkraft des Sexuellen kein Platz mehr ist, dann verzaubert man bedeutsame Motivation des Menschen, man beschneidet die Theorie. Man kann nicht Triebtheorie weglassen und sagen, die Menschen machen das, weil sie friedfertig sind, Mensch will nur nett sein (n. Gast) ….. aber……. schaut man sich die Welt an, hat man diesen Eindruck, dass Mensch nur Gutes wollen, nicht. Menschen bringen sich um, schlachten sich ab, vernichten sich…. daher Triebtheorie doch nicht wegzulassen. Man kommt aber trotzdem mehr zu der Ideologie der Friedfertigkeit.

Harmonie durch Triebbefriedigung. Theorien also nicht so streng trennen, sondern zusammen sehen.

Es gibt N. Konzepte, die abgekoppelt sind, andere sind verkoppelt mit Triebtheorie. Menschen sind dazu befähigt, ihr Selbstwertgefühl zu steuern bes. durch diese Abkoppelung.

Joseph Sandler:

Möchte Model einsetzen, das auf Regulierung des Selbstwertgefühls aufbaut. Ist Verhalten nicht besser zu erklären, wenn man statt Triebabfuhr- Modell ein SW- Regulationsmodell einsetzt?
Man kann von menschlichen Trieben nicht absehen. Man richtet den Blick auf die Objektbeziehungen, Erfahrungen mit den Objekten und schaut, ob diese Erfahrungen nicht wesentlich prägender sind als nur die Triebe.

Triebschicksal:
n. Freud
Entwicklung des T. bis ins Erwachsenenleben. Wie wurde z.B oraler Trieb entwöhnt, Schnuller wegnehmen, auslachen, etc.

Überträg Idee d. Triebschicksal auf das Obejtkschicksal. Erfahrungen des Kindes.
Bsp: kleines Mädchen konnte sich nicht verlassen auf Erwachsene, Missbrauch, wenn dieses Mädchen als Erwachsene in Therapie kommt zu einem Mann, stellt er fest, dass Mädchen misstrauisch ist, reserviert, es werden also die frühen Objekterfahrungen übertragen. Menschen bestehen nicht nur aus Wünschen die Triebe betreffend. Auch Wünsche nach Wohlbefinden, Sicherheit, Geborgenheit vorhanden, die nichts mit Trieben zu tun haben.
Modell von 1967 , aber gleiche Erkenntnisse in späterer Säuglingsforschung.

18 Monate: Kind wieder ängstlich, will bei Mutter sein, Wiederannäherungskrise (n. Mahler), Kind wird sich der Getrenntheit bewusst. Spielt nicht mehr alleine, sondern schaut nach Mutter, sucht Geborgenheit, innere Sicherheit, Wohlbefinden.

Daher sollte nach Sandler Theorie der Gefühlzustände vorherrschend sein.
Trieb heißt Lust auf etwas, Spannung, etwas interessiert mich. Diese Spannung erst zur Ruhe, wenn Spannung aufgelöst.
Ist nach Sandler & joffy Gegenteil des N. weil da will man Zustand der Ruhe, Nichtstun (s. intrauteriner Zustand). N. als übergeordnete Theorie der Affekte.

Sicherheitsgefühl muss nicht immer bewusst sein. Nur Unsicherheit ist immer bewusst. Aber solange wir uns sicher fühlen, merken wir das nicht, erst wenn das Gegenteil eintritt entsteht Druck, Angst.
Problematik bei Regulierung des eigenen Selbstwertgefühls: SW ist bedroht, man glaubt man kann was nicht, Angst, beschämt zu werden – Druck, Bedrohung. Mann kann dann Situation meiden, andere unbewusste Abwehrmechanismen spielen auch mit.

Narzissten geben sich überlegen, unabhängig, autonom, unerreichbar, unberührbar, das ist aber nur zum Überspielen. Wenn man eine kleine Kritik übt, kracht dieses Größenselbst sofort in sich zusammen. Können es nicht ertragen, wenn Selbstbestätigung nicht erfolgt. Keine Kritik ertragen. Wäre er wirklich groß, könnte er ja Kritik ertragen.

Definition nach Sandler

Abweichen von Sicherheitsgefühl = N. wird sichtbar. Man will affektiven Zustand der inneren Sicherheit finden, kann er nicht mehr gefunden werden = Narzissmus.
Narzissmus als Summe aller positiven Gefühlszustände, die mit dem Selbst verbunden werden können.

Reales & Ideales Selbst stimmen überein – narzisstische Homöostase, man fühlt sich gut.

Problem: Reales und Ideales driften weit auseinander.
Latenter oder seelischer Schmerzzustand entsteht.