Unterschied Katholizismus und Evangelismus

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Klasse 11

Autor kt0214

Veröffentlicht am 04.04.2018

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Religion Katholizismus Evangelismus

Zusammenfassung

Das Referat behandelt den Unterschied zwischen dem Katholizismus und Evangelismus. Dabei werden die jeweiligen Merkmale der beiden Glaubensrichtungen. Anschließend werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten erörtert.

Katholische Merkmale

Im katholischen Glauben gilt die Bibel als Grundlage des Glaubens, auch wenn sie weitaus nicht die einzige Quelle dessen ist. Als Kirchenbibel wird die Vulgata benannt, außerdem sind die Apokryphenein fester Bestandteil der Heiligen Schrift.
Des Weiteren wird Tradition im Katholizismus groß geschrieben. Katholiken halten nicht viel von großen Veränderungen und von der weltweiten Modernisierung. Ein Beispiel dafür wäre das Zölibat, aber auch Aussagen über Verhütungsmittel bringen Zweifel auf. Das katholische Christentum hält an Traditionen fest und versucht, diese der Jugend schmackhaft zu machen, anstatt auf die Jugendlichen einzugehen und eventuellen Veränderungen zuzustimmen.

Die katholische Kirche sieht sich als einzig wahre Kirche, es gibt also nur eine einheitliche Kirche mit einem einzigen Papst, der als Oberhaupt aller Katholiken gilt.

Der Katholizismus ist geprägt durch die Verehrung der Heiligen, weshalb auch überall in den Gotteshäusern Heiligenbilder zu finden sind.

Ein weiteres Merkmal der Katholiken sind die Reliquien, wie zum Beispiel das ewige Licht, welches mit Hilfe von Öl dauerhaft brennt, außerdem Beichtstühle, in denen Gläubige regelmäßig um Vergebung bitten können, das Sakramenthäuschen, den Tabernakel, in welchem die Hostien aufbewahrt werden, aber auch das Tauf- und Weihwasserbecken.

Was das Halten von Gottesdiensten, oft auch heilige Messe genannt, betrifft, gibt es im katholischen Glauben strenge Vorschriften. Nur ein geweihter Priester darf alleine einen Gottesdienst halten. Ein Diakon zum Beispiel darf nicht alle Sakramente spenden und auch keine heilige Messe ausführen, er gilt stets als Unterstützung des Priesters und die Aufgaben während des Gottesdienstes werden geteilt.

Protestanten, aber auch Menschen mit anderen Konfessionen dürfen den Leib Christi nicht empfangen und sind somit von der Eucharistiefeier ausgeschlossen. Diese wird jeden Sonntag gefeiert und gilt als ständige Wiederholung des Opfers Jesu für das Volk.

Für Katholiken besteht in der Regel eine gewisse Gottesdienstpflicht, das heißt, man sollte zumindest die heilige Messe jeden Sonntag besuchen.

Während der Messe liegt das Hauptaugenmerk auf dem Abendmahl, also der Eucharistiefeier.

Der katholische Glauben ist geprägt durch sieben Sakramente, die einen Katholiken durch das gesamte Leben begleiten. Es beginnt mit der Taufe, in der man in die katholische Kirchengemeinde aufgenommen wird. Bevor man im Alter von 9 Jahren durch die Feier der ersten heiligen Kommunion zur Eucharistie „zugelassen“ wird, tut man Buße, um für die Feier der Kommunion rein von Sünden zu sein. Als nächstes folgt die Firmung, in der man zwischen 14 und 16 Jahren vollständig in die Gemeinde aufgenommen wird und nach der die Möglichkeit hat, Pate zu werden. Sollte man sich dazu entschließen, kirchlich zu heiraten folgt die Ehe als nächstes Sakrament. Jetzt fehlen noch die Priesterweihe und die Krankensalbung, welche man vor dem nahe bevorstehenden Tod erhalten kann.

Maria wird als Himmelskönigin verehrt und ist in vielen Dingen Jesus gleichgestellt, wie zum Beispiel in der unbefleckte Empfängnis, Marias Himmelfahrt und die Anrufung im Gebet. Es lässt sich nämlich feststellen, dass es viele Gebete gibt, die Maria als Heilige huldigen, nicht nur Jesus.

Wenn wir beten, werden die Heiligen „angerufen“ und um ihre Hilfe und Fürbitte gebeten. Die Reliquien der Heiligen werden verehrt und spielen in der Volksfrömmigkeit eine große Rolle, da von ihnen eine gewisse Wunderkraft erwartet wird. Die Kirchen der Katholischen tragen die Namen der weit über 4.000 Heiligen, Namenspatronen und Seligen.

Evangelische Merkmale

Im Gegensatz zum katholischen Glauben gilt die Bibel bei den Evangelisten als alleinige Quelle des Glaubens und Lebens. Als Kirchenbibel wird die Lutherbibel verehrt und die Apokryphen werden nicht zur heiligen Schrist gezählt.
Die Evangelisten sehen alle Kirchen als gleichwertig, bei ihnen gibt es mehrere verschiedene evangelische Kirchen.
Anders als in den katholischen Kirchen findet man in den evangelischen Gotteshäusern keine Heiligenbilder vor, manchmal trifft man aber auf andere Bilder, wie zum Beispiel die Bilderzyklen der Apostel. Außerdem ist auf dem Kreuz der Evangelisten vielfach ein Hahn zu sehen.

Der Gottesdienst wird von einem Pfarrer oder einem dazu bevollmächtigten Laien abgehalten. Zu der Abendmahlsfeier sind alle zugelassen, diese wird aber nicht jeden Sonntag gefeiert, sondern nur an einem Sonntag im Monat. Während dem Abendmahl erhält man Brot und kleine Gläschen mit Wein oder Traubensaft.

Das Abendmahl steht im Gottesdienst nicht im Mittelpunkt, trotzdem ist es eines der beiden Sakramente.
In der evangelischen Kirche kennt man nur zwei Sakramente, die Taufe und, wie schon genannt, das Abendmahl (Konfirmation). Sie werden als kirchliche Handlung gesehen, durch die Gott dem Menschen das Evangelium zuspricht. Beide Sakramente müssen durch den Glauben angenommen werden.

Das Abendmahl ist ein Sakrament, dass an den Tod und an die Auferstehung Jesu erinnern soll und auf seine Wiederkunft ausgerichtet ist.

Maria wird in der evangelischen Kirche als Mutter Jesu gesehen. Die Kirche freut sich über den Glauben und das Gottvertrauen Marias und betet mit ihr das Magnifikat als Lob Gottes. Eine Marienverehrung findet nicht statt und die Mariendogmen werden abgelehnt.

Ebenso findet im protestantischen Glauben keine Heiligenverehrung statt. Die Evangelisten beten nicht zu ihnen, stattdessen werden Heilige und besonders fromme und gottesfürchtige Menschen als Vorbilder gesehen.
Im 15. und 16. Jahrhundert war Martin Luther der wohl bekannteste Protestant des Heiligenkultes, außerdem vollendete er 1534 seine Übersetzung der Bibel.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

So wie es viele Unterschiede zwischen beiden Konfessionen gibt existieren aber auch Gemeinsamkeiten und Parallelen.
Der Glaube an Gott, an seinen Sohn Jesus Christus und an den heiligen Geist ist bei beiden christlichen Glaubensrichtungen vorhanden und steht im Zentrum des Glaubens.
Im katholischen wie auch im evangelischen Christentum gibt es das Sakrament der Taufe und das gemeinsame Priestertum aller in dieser Glaubensrichtung Getauften.

Außerdem glauben Katholiken und Evangelisten daran, dass wir von Gott geliebt und angenommen werden. Wir glauben, dass Gott keinen Wert auf Leistung legt sondern sein Hauptaugenmerk auf die Ausübung des Glaubens legt.
Sie glauben daran, dass Gott unsere Herzen durch den heiligen Geist erneuert und uns zu guten Taten befähigt.
Ebenfalls glauben beide Konfessionen an eine leibhaftige Teilnahme von Christus während der Eucharistie, bzw. dem Abendmahl. Nach dem Glauben der Christen wird Jesu Fleisch und Blut durch den Wein und das Brot verkörpert und nimmt so an dem Mahl teil.

Ziel des katholischen Glaubens, aber auch dem der Protestanten ist es, Frieden und soziale Gerechtigkeit zu schaffen, da es durchaus auch Menschen gibt, die auf Grund von etlichen Katastrophen beginnen, am Glauben zu zweifeln. Des Weiteren bemühen sich alle um die Bewahrung der Schöpfung und ihrer Geschichte, die aber zunehmend von plausiblen Theorien wie dem Urknall ersetzt wird.

Im katholischen Glauben ist der Papst der „Nachfolger des heiligen Petrus“ und ist somit von Christus zum obersten Schlüsselträger und Hirten der Kirche bestimmt. Dieser Anspruch wird von den Evangelischen abgelehnt.
Außerdem besagt die katholische Überzeugung, dass die Geistlichen im Weihe-Sakrament (Priesterweihe) von Gott immer eine besondere Prägung erhalten. Durch die Weihe werden sie bevollmächtigt Aufgaben und Dienste zu verrichten, zu denen die übrigen Getauften nicht fähig sind oder nicht die Macht haben. Laut den Katholiken kann diese Weihe nur von Bischöfen, die selbst von Bischöfen geweiht worden sind, gültig weitergegeben werden.

Diese „Weihekette“ reicht bis zu denen von Jesus erwählten Aposteln zurück.

Die evangelische Kirche lehnt diese „sakrale“ Sicht des geistlichen Amtes ab. Sie sehen in der Weihe nur eine (von Gott gewollte) Funktion, die die Gemeinde jemandem übertragen kann.

Den vorreformatorischen Kirchen ist das zu „wenig“, deshalb fällt es ihnen schwer das geistliche Amt der Protestanten voll anzuerkennen.

In der katholischen Kirche dürfen Brot und Wein während der Eucharistiefeier nur von einem geweihten Priester gesegnet werden. Bei den Evangelisten hingegen darf jeder, der getauft ist das Abendmahl segnen, es besteht kein Unterschied zwischen der Vollmacht eines Pfarrers und der eines Getauften. Um Verwirrtheit zu vermeiden sollten im Normalfall nur geistliche Amtsträger das Abendmahl leiten.

Des Weiteren besagt der katholische Glaube, dass Christus auch nach der Messe im eucharistischen Brot und Wein allgegenwärtig ist. Die Gaben können deshalb in der Kirche aufbewahrt werden und es besteht die Möglichkeit, sie den Kranken in die Wohnung zu bringen, damit auch diese die Hostie empfangen können. Was bei den Evangelischen übrig bleibt wird für sie wieder zu normalem Brot und Wein und kann ohne jegliche Besonderheiten zu einem anderen Zweck verwendet werden.

Katholiken feiern sieben Sakramente, Protestanten hingegen kennen nur die Taufe und das Abendmahl. Sakramente wie Trauung, Konfirmation, Priesterweihe und ähnliches sind für sie nur Segnungen, die im Glauben keinen besonderen Stellenwert einnehmen.

Im Gegensatz zu katholischen Christentum existiert im evangelischen Glauben keine Heiligenverehrung da sie befürchten, dass dadurch die Ehre Gottes geschmälert wird. Die Katholiken hingegen verehren in den Heiligen das vielfältige Wirken Gottes, der Menschen zu allen Zeiten in seinen Dienst gerufen hat.

Zudem sind die Mariendogmen nach evangelischer Ansicht unbiblisch. Im Gegensatz dazu sehe die Katholiken darin eine legitime, von Gott gewollte Entfaltung des biblischen Glaubens. Sie sind also aus dem katholischen Glauben kaum wegzudenken.

Das Verständnis der heiligen Schrift ist nach katholischer Lehre durch die ununterbrochene Glaubenstradition des Gottvolkes und durch das kirchliche Lehramt gesichert.

Der evangelische Glaube hingegen hält die heilige Schrift allein für klar genug, um daran alle Lehren zu überprüfen.
Abgesehen vom Glauben gibt es, wie auch in jeder anderen Glaubensrichtung, auch ein gewisses Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl. Durch ihren recht intensiven Glauben entwickeln Katholiken ein sehr starkes Gemeinschaftsgefühl, während man im evangelischen Christentum den Eindruck erhält, dass sie ein solches Gefühl zwischen den Gläubigen nicht, oder nur selten entwickeln. Außerdem gilt die Gemeinschaft im katholischen Glauben als ein Sakrament des Heiles, sie soll ein sichtbares Zeichen und Werkzeug Gottes darstellen.